Überlebensaussicht von Herzinfarktpatienten durch die mobile Messung kardiovaskulärer Risikofaktoren

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Partner:

  • Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Prof. Dr. Georg Schmidt
  • INVADE Institut für Versorgungsforschung

Herausforderung:

Gewährleistung einer regelmäßigen und häufigen Risikobewertung von Herzpatienten, so dass Veränderungen ihres Gesundheitszustandes sofort erkannt werden und die Patienten behandelt werden, bevor sich ihr Gesundheitszustand signifikant verschlechtert.

Ziel:

Ziel ist es die derzeitige Methode zur Bewertung des kardialen Risikos, nämlich der Notwendigkeit einer 30-minütigen Messung von EKG, Blutdruck und Atemfrequenz in der Arztpraxis zu ersetzen, und zwar durch eine einfache nächtliche Messung zu Hause. Dadurch wird eine regelmässige Beurteilung des aktuellen Risikoniveaus von Herzpatienten im eigenen Heim ermöglicht.

Warum verwenden unsere Partner eine cosinuss° Lösung?

cosinuss° bietet einen tragbaren Sensor, der das PPG-Signal mit medizinischer Genauigkeit erfasst und die Berechnung eines präzisen Polyscore (= Herz-Risiko-Score) ermöglicht. Ebenso werden Herzfrequenz, Atemfrequenz, Herzratenvariabilität und Sauerstoffsättigung des Blutes durchgehend berechnet. Der im Ohr angewendete Sensor ist einfach zu bedienen und bequem bei Tag und bei Nacht während dem Schlafen zu tragen.

Testverfahren:

Angabe Beschreibung
Art der Studie Pilotstudie
Verwendete Geräte cosinuss Two°
cosinuss° LabClient
cosinuss° Server
Referenz Pulsoximeter mit Fingerclip
Zeitrahmen 6 Wochen
Standort der Messung
  • Eine Arztpraxis in der Nähe von München, Deutschland
  • Eigene Wohnungen der Patienten
Anzahl Testpersonen 30
Angaben zur Testperson Alter: 60-74 Jahre
Geschlecht: weiblich und männlich (keine konkreten Angaben)
Vorerkrankung: Herzpatienten
Vorgehen:
  1. 30-minütige Messung in Ruhe in der Praxis
  2. 5-6 stündige Messung über Nacht zu Hause
Benutzerfreundlichkeit: Einfache Anwendung des im Ohr tragbaren Sensors und des stationären Empfangsgerät durch den Patienten allein zu Hause.
Verwendete Daten: PPG-Rohsignal- und Signalqualitätsbewertung
Datenübertragung cosinuss° Two -> cosinuss° LabClient: Bluetooth
cosinuss° LabClient -> cosinuss° Server: Netzwerkverbindung
Standort der Daten cosinuss° Two -> cosinuss° LabClient -> cosinuss° Server
(Serverstandort Nürnberg, Deutschland)
Messprotokoll
  1. Messung von Patienten mit cosinuss° Two und Fingerclip in der Arztpraxis.
  2. Patient nimmt Sensor und Empfangsgerät mit nach Hause und schläft mit dem Sensor im Ohr. Messung des PPG-Rohsignals von Mitternacht bis 6:00 Uhr morgens. Danch bringt der Patient cosinuss° Two und cosinuss° LabClient zurück in die Arztpraxis.
Untersuchungsgegenstand: Korrelation von gleichzeitig gemessenen photoplethysmographischen Signalen (Ohr-Sensor und Fingerclip Referenz) bezogen auf Signalunterschiede von Pulsschlag zu Pulsschlag (Signalamplitude und Wellenlänge)
Sekundäre Endpunkte:

  1. Unterschied im Anteil der artefaktfreien Aufzeichnung an der gesamten Aufzeichnungszeit zwischen Fingerclip und Ohr-Sensor, sowie zwischen Ohr-Sensormessung während des Tages beim Hausarzt und während der Nachtstunden zwischen 0 und 6 Uhr.
  2. Korrelation zwischen Fingerclip-Polyscore und Ohr-Sensor-Polyscore.
  3. Korrelation zwischen Ohr-Sensor Polyscore tagsüber beim Arzt und in den Nachtstunden zwischen 0 und 6 Uhr
Datenanalyse Die Daten werden ausschließlich von Prof. Dr. Schmidt und seinem Team am Klinikum verarbeitet.

Schlussfolgerungen auf Basis der Daten

  • Datenanalyse noch nicht abgeschlossen und wegen Corona ausstehend.
  • Erste Schätzung von Prof. Dr. Schmidt: Daten von cosinuss° Two sehen bisher sehr vielversprechend aus
    ch zu bedienen und bequem bei Tag und bei Nacht während dem Schlafen zu tragen.

Technische Validität

  • Erste Einschätzung sehr positiv. Detaillierte Analyse wegen Corona ausstehend.

Risiken und festgestellte Probleme:

  • Schneller Upload erfordert entsprechende Internet-Anschlussgeschwindigkeit in Arztpraxen und beim Patienten zu Hause.

Benutzerfreundlichkeit

  • Positives Feedback von MTA/Probanden: Reibungslose Datenerfassung in der Arztpraxis und In-Home-Monitoring einschließlich nächtlicher Datenerfassung im Schlaf.
  • Benutzerfreundlichkeit und Tragekomfort von Studienteilnehmern im Alter von 60-74 Jahren bestätigt.
  • Hochladen der Rohdaten erfordert eine entsprechend schnelle Internetanbindung

Kundenrückmeldung

Wir gehen davon aus, dass der Gehörgang vor allem im Alltag weniger Störquellen z.B. von ruckartigen Bewegungen ausgesetzt ist als die Fingerspitze. Folglich müsste eine Messung des photoplethysmographischen Signals im Gehörgang eher stabile und artefaktfreie Signale liefern als die Messung an der Fingerspitze.

Ausblick

Prof. Dr. Schmidt und sein Team planen die Durchführung einer prospektiven Kohortenstudie mit 1.200 Teilnehmern.

Mögliche Anwendungsgebiete

Telemonitoring, Mobile Gesundheitsanwendungen, Gesundheit zu Hause