Patientenmonitoring bei der Spezialrettung aus Höhen und Tiefen

Two men in helmets on the platform of a high tower, exchanging a miniature vital signs monitor, one wearing a green helmet.

Als Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen (SRHT) bezeichnet man das Aufsuchen, die rettungsdienstliche bzw. notärztliche Versorgung und die Evakuierung von Menschen aus Notlagen in Höhen oder Tiefen. Diese Art der Rettung muss regelmäßig geübt und einstudiert werden, damit im Ernstfall schnell und sicher gehandelt werden kann. Dafür ist das Training Center Retten und Helfen (TCRH) in Mosbach, Baden Württemberg, auch “Disaster-City” genannt, bestens ausgestattet. Das TCRH bietet die ideale Umgebung, um Rettungskräften praxisnahes Wissen zu vermitteln.

Die Spezialrettung aus Höhen und Tiefen ist das Metier von Axel Manz, einem der erfahrensten Experten dieses Bereichs und Gründer des Unternehmens Global Special Rescue Solutions (GSRS). Er bietet mit seinem Unternehmen u.a. professionelle Ausbildungen in komplexen Rettungsszenarien an. Im Rahmen eines Seminars im TCRH in Mosbach hat er auch die Patientenmonitoringlösung von cosinuss° während der Spezialrettung unter den widrigsten Bedingungen erprobt.

Unter den zahlreichen, erprobten Rettungsszenarien waren auch eine anspruchsvolle Rettung aus der Höhe am Übungsturm der Disaster-City sowie die Bergung einer verschütteten Person nach einem Gebäudeeinsturz, bei dem der Abtransport durch eine enge Röhre nachgestellt wurde. In beiden Szenarien hätten die Retter ohne die cosinuss° Technologie keinen Zugang zu den Vitalparametern der Patient:innen gehabt, wodurch wichtige Entscheidungen quasi blind getroffen werden müssen und Zeit zu einem noch größeren Stressfaktor heranwächst. Räumliche Enge, Erreichbarkeit des Verunglückten und Transportmöglichkeiten machen das kontinuierliche Monitoring von den Verletzten nicht möglich, obwohl es essentiell wäre.

Vitalwerte und deren Bedeutung in der Spezialrettung

Die Erfassung von Vitalwerten während Spezialrettungen aus Höhen oder Tiefen ist entscheidend für den Ausgang des/r Patient:in. In den ersten Momenten einer Rettung ist es wichtig, schnell objektive Informationen über den Gesundheitszustand des/der Verunfallten zu erhalten. Diese Informationen helfen den Rettungskräften, eine fundierte Entscheidung über die Transportfähigkeit des/r Patient:in zu treffen.

Die kontinuierliche Überwachung der Vitalwerte unterstützt die Entscheidungsfindung sowie die Bestätigung und Beobachtung des weiteren Verlaufs während der Rettung. Die schnelle und genaue Erfassung von Vitalwerten ist damit essentiell und verbessert die Effizienz des gesamten Rettungsprozesses.

Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Erprobung der Lösung von cosinuss°

Die Lösung von cosinuss°, bestehend aus dem Im-Ohr Sensor c-med° alpha und der mobilen Applikation cosinuss° Health, bietet den Spezialretter:innen eine kompakte, leichte Patientenüberwachungslösung, die einfach in der Hosentasche getragen und mit Smartphones oder Tablets genutzt werden kann. Der c-med° alpha misst nicht nur Pulsfrequenz, Sauerstoffsättigung und Körpertemperatur, sondern liefert auch wichtige Zusatzdaten wie Perfusions- und Qualitätsindex. Dank des kontinuierlich sichtbaren PPG-Signals in der cosinuss° Health App können Retter:innen eine präzise Überwachung durchführen. Mit einem Gewicht von nur 6,5 g, einer Größe von 4,5 cm und kabelloser Bluetooth-Übertragung ist der Sensor nicht nur extrem leicht, sondern auch sehr benutzerfreundlich.

Die minimale Größe, das ultraleichte Gewicht und die kabellose Verbindung zu dem Display sind die offensichtlichen Vorteile der cosinuss° Technologie, die jede/r Teilnehmer:in des Seminars sofort erkannt hat. Sie ermöglichen überhaupt erst, dass Patientenmonitoring zum Verletzten mitgenommen und eingesetzt werden kann. Damit ist die erste große Hürde zur kontinuierlichen Überwachung genommen.

Es gibt jedoch noch andere, sehr relevante Vorteile, die während der Erprobung im TCRH klar geworden sind:

Schneller Zugang

Bei der Erstversorgung eines/einer Patient:in in solch schwierigen Situationen wird der Kopf meist als erstes zugänglich gemacht. Dadurch kann der c-med° alpha, der im Gehörgang platziert wird, schnell eingesetzt werden. So lassen sich mehrere Vitalparameter überwachen, ohne den/die Patient:in weiter freilegen zu müssen.

Ein Gerät statt viele

Durch die Erfassung aller relevanten Vitalparameter mit nur einem Gerät wird die Notwendigkeit mehrerer Messgeräte überflüssig.

Valide Messung

Die Platzierung des Multiparametersensors im äußeren Gehörgang, nahe der A. carotis interna, hat den wertvollen Vorteil, dass es an diesem Messort immer eine stabile Blutversorgung gibt und somit valide Messungen auch dann möglich sind, wenn andere Körperteile nicht mehr gut mit Blut versorgt werden. Auch die kontinuierliche Messung der Körpertemperatur nahe dem körpereigenen Temperaturregler, dem Hypothalamus, ist gerade bei Verletzten draußen und insbesondere bei kalten Temperaturen sehr wichtig. Der Sensor im Gehörgang kann zudem vor äußeren Einflüssen leicht zum Beispiel mithilfe eines Stirnbandes abgeschirmt werden, wodurch bestmögliche Messergebnisse erzielt werden können.

Überwachung während des Transports

Die Vitalparameter können während des gesamten Rettungsprozesses inkl. Transport durch Röhren oder mit Seilen überwacht werden. Es gibt keine Kabel, die die Überwachung während des Transports unmöglich machen würden und die kabellose Datenverbindung zwischen Sensor und Smartphone ist bis ca. 30 Meter Entfernung problemlos möglich.

Multi-View Möglichkeit

Die Vitalparameter eines/r Patient:in können gleichzeitig von mehreren Retter:innen auf ihren jeweiligen Endgeräten eingesehen werden. In Szenarien mit eingeschränktem Sicht- und Hörkontakt ermöglicht diese Funktion trotz der Umstände eine effiziente Abstimmung zwischen den Rettungskräften.

Dokumentation

Die Vitalparameter werden automatisch in der Health° App dokumentiert und können leicht exportiert werden, was für Nachbesprechungen und Verbesserungen der Rettungsprozesse wertvoll ist.

Die Lösung von cosinuss° eröffnet in der Spezialrettung neue Möglichkeiten, auf die kein/e Retter:in verzichten will

Mit der in der Hosentasche tragbaren Patientenmonitoringlösung wird in vielen Situationen der Spezialrettung die Überwachung der Vitalparameter erst überhaupt möglich. Zusätzlich bietet diese Technologie weitere Vorteile, die die Rettung insgesamt effizienter und sicherer machen wird.

Der SRHT-Experte, Axel Manz, ist von den neuen Möglichkeiten, die das Patientenmonitoring von cosinuss° eröffnet, begeistert und ist überzeugt, dass diese Technologie flächendeckend im Rettungswesen Einzug halten wird.

Fotonachweis: Gerrit Schweiger (cosinuss°)