Rettungssanitäter Jonathon Will über die Herausforderungen der Wildnismedizin

Fotonachweis: Unique expeditions mountain medicine Kurs Schottland
Härteste Bedingungen in Bergen, Wüsten oder jeder anderen Umgebung fernab etablierter Infrastruktur stellen Rettungsteams vor einzigartige Herausforderungen. Wenn man in solch abgelegenen Settings medizinische Versorgung leisten muss, zählt jede Entscheidung und die Ressourcen sind knapp bemessen. Eine Person, die diese Situationen sehr gut kennt, ist Fachsanitäter (eng. Specialist Paramedic) Jonathon Will. In diesem Interview berichtet er, worauf es bei Rettungseinsätzen in der Wildnis wirklich ankommt und warum er großes Potenzial in kompakten, leichten Überwachungstechnologien wie denen von cosinuss° sieht.

Über den Interviewpartner:
Jonathon Will ist Notfallsanitäter und Führungskraft im Gesundheitswesen mit einer Laufbahn, die von der vordersten Notfallversorgung in London bis zu nationalen klinischen und strategischen Rollen in Schottland reicht. Nach seiner Ausbildung beim London Ambulance Service im Jahr 2008 arbeitete er sowohl im präklinischen als auch im klinischen Bereich, bevor er nach ländlichem Schottland zurückkehrte und sich auf Versorgung in abgelegenen Gebieten und den Bereich Urgent Care konzentrierte. Heute leitet er das „Urgent and Unscheduled Care“ einer schottischen Gesundheitsbehörde. Außerdem ist er als Wilderness Emergency Medical Technician qualifiziert, Kursleiter des MREW CasCarer, Dozent bei WEMSI & Unique Expedition sowie Medical Officer bei der Tayside Mountain Rescue.
Jonathon, können Sie uns von Ihrer bisherigen medizinischen Laufbahn erzählen und was Sie momentan machen?
In relativ kurzer Zeit habe ich alles abgedeckt – von operativer Frontarbeit bis hin zu nationalen Strategiepositionen: 2008 ließ ich mich beim London Ambulance Service zum Notfallsanitäter umschulen. Mehrere Jahre lang arbeitete ich in Krankenwagen und Schnell-Einsatzwagen in der ganzen Stadt. Dann hatte ich das Glück, zu den ersten Notfallsanitätern im Vereinigten Königreich zu gehören, die direkt in einem Krankenhaus arbeiteten. Ich wechselte in eine Unfall- und Notfallaufnahme und versorgte dort Patient:innen mit höchster Dringlichkeit.
Nach sechs Jahren auf der Straße fühlte es sich an, als täte ich endlich genau den Job, für den ich brannte. Jede/r Patient:in musste sofort stabilisiert werden, und die Rolle war wirklich am Puls der Praxis. Meine Zeit teilte sich damals grob in 75 % klinische Arbeit und 25 % Management – ich behandelte also die meiste Zeit Patient:innen, hatte aber auch explizite Slots, um das Team zu unterstützen, Ausrüstung und Prozesse zu optimieren und kontinuierliche Verbesserungen voranzutreiben.
Nach dem Tod meiner Frau zog ich zurück aufs Land in Schottland und war erneut im Rettungswagen unterwegs – in einem ganz anderen Umfeld. Dort mag es ruhiger wirken, aber die Entfernungen bedeuten, dass man fast schon eine prolongierte Versorgung im Feld (eng. Prolonged Field Care) leistet: Es kann passieren, dass Patient:innen stundenlang im Wagen liegen müssen. Ich werde nie vergessen, wie ich bei einem schweren Unfall um sechs Rettungswagen gebeten habe und man mir sagte, dass wir nur eine Einheit in 45 Minuten Entfernung hätten! Selbst das Traumateam brauchte fast eine Stunde. Das hat mich gelehrt, meine Arbeitsweise an lokale Gegebenheiten anzupassen. Im Laufe der Zeit entwickelte ich mich zum Paramedic Practitioner, dann zum Specialist and Advanced Paramedic. Anschließend wechselte ich in die Klinikdirektion als Clinical Effectiveness Lead, wo ich mich auf Versorgungswege und Patientenfluss konzentrierte – damit jede/r Patient:in, gerade bei langen Anfahrtswegen, von vornherein im richtigen Krankenhaus landet. Außerdem baute ich professionelle Unterstützungsnetzwerke für Kolleg:innen in abgelegenen Regionen auf und verband sie per Technologie in Echtzeit mit Fachärzt:innen.
Von dort wechselte ich in die Politik als National Improvement Advisor der schottischen Regierung für NHS Schottland. In jüngster Zeit habe ich die Rolle des Urgent and Unscheduled Care Lead für eine der Gesundheitsbehörden übernommen.
Sie sind neben Ihrer Arbeit in der Notfallmedizin auch in der Berg- und Wildnismedizin ausgebildet – was hat Sie dazu motiviert?
Ich wünschte, ich könnte sagen, ich hätte schon immer von Wildnismedizin geträumt, aber ehrlich gesagt bin ich eher zufällig dazugekommen. Als ich in Schottland als Remote Paramedic arbeitete, kooperierte ich öfter mit Bergrettungsteams bei Einsätzen. Hintergrund: Ich hatte als Outdoor-Trainer gearbeitet und mich durch Hobby-Klettern fit gehalten, war aber kein professioneller Bergführer. Ein Schlüsselereignis fand statt, als ich mit einem frisch ausgebildeten Sanitäterstudenten losgeschickt wurde, um einen Lead-Kletterer zu behandeln, der etwa 25 Fuß tief gestürzt war und drei andere vom Felsen gestoßen hatte. Zwei Patienten waren bewusstlos – einer auf einem schmalen Felsvorsprung, ein weiterer am Fuß –, zwei weitere verletzt oder vermisst. Ohne zu zögern kletterte ich zu dem Vorsprung hoch, begann mit der Versorgung und coachte meinen Kollegen von oben per Funk. Eine Woche später half ich in einem abgelegenen Tal bei der Bergung eines weiteren Verunfallten im Helikopter, arbeitete eng mit der Besatzung und der Bergrettung zusammen. Da sagte der Teamleiter: „Du warst in zwei Einsätzen in zwei Wochen unglaublich hilfreich. Möchtest du in unser Team?“ – Und so begann es: Ich wurde Medical Officer im lokalen Bergrettungsteam. Von dort aus unterrichtete ich den schottischen Kurs Remote Rescue Medical Technician und trat Wilderness Medical Training International als Dozent und Ausbilder bei. Diese Gemeinschaft öffnete mir die Türen zu humanitären und Extremumfeld-Medizinprojekten weltweit. Heute bin ich Course Director für Unique Expeditions’ Mountain Medicine Course in Schottland und plane, meine Erfahrungen auf Hochgebirge, Wüste, Dschungel und Arktis auszudehnen. Was einst zufällig begann, ist heute meine große Leidenschaft – eine Kombination aus dringlicher, kritischer Versorgung und dem Abenteuer Wildnis.

WEMSI Scotland Wilderness Emergency Medical Technician Kurs
Welche besonderen Herausforderungen gibt es bei Rettungseinsätzen in der Wildnis?
Unsere erste Hürde ist die Rekrutierung, Umschulung und ständige Fortbildung von Freiwilligen. In Schottland sind unsere Bergrettungsteams fast ausschließlich mit freiwilligen Zivilist:innen besetzt, die sich in gefährliche Umgebungen begeben, und wir müssen sie so ausstatten, dass sie eine qualitativ hochwertige und gerechte medizinische Versorgung leisten können. Wir haben zwar Ärzt:innen auf Abruf, aber die sind nicht immer verfügbar, so dass unsere Rettungssanitäter:innen oft eine Medikamentenliste mit sich führen, die nicht einmal die Rettungssanitäter:innen in der Stadt verwenden dürfen. Das liegt daran, dass unsere Patient:innen aufgrund des Geländes oder des Wetters für herkömmliche Rettungsdienste unerreichbar sind. Normale Krankenwagen können nur am Straßenrand eingesetzt werden, Krankenwagen aus der Luft haben bei schlechtem Wetter Schwierigkeiten, und selbst Hubschrauber der Küstenwache oder Rettungshubschrauber können durch tief hängende Wolken oder starken Wind am Boden bleiben. Wir sind ein 24/7-Freiwilligendienst, der mit steilem Gelände, Schluchten, sumpfigen Mooren und extremen Wetterbedingungen konfrontiert ist; unsere Teams sind erfahren und gut ausgebildet, aber sie sind den gleichen Risiken ausgesetzt wie die Menschen, denen sie helfen. Und dann ist da noch das Gleichgewicht zwischen Ausrüstung und Mobilität. Bei einer längeren Suchaktion oder auf technischem Terrain zählt jedes Gramm: Zu viel Ausrüstung verlangsamt die Arbeit, aber zu wenig kann Leben kosten. Es nützt nichts, ein komplettes Monitor-Set zu schleppen, um 40 Minuten zu spät bei einem Herzstillstand anzukommen. Deshalb beschränken wir uns auf das Wesentliche: lebensrettende Verbände, kompakte Atemwegskits und leichte Überwachungsgeräte, die uns die entscheidenden Daten liefern, ohne uns zu erschöpfen. In solchen kargen Umgebungen wird der Kompromiss zwischen Tempo, Sicherheit und klinischer Leistungsfähigkeit zum ständigen Begleiter.
In welchen Situationen müssen Sie die Vitalfunktionen Ihrer Patient:innen überwachen? Welche Ausrüstung haben Sie normalerweise dabei?
Alles beginnt mit der Erhebung der Basisdaten, sobald wir am Einsatzort eintreffen. Zuallererst wollen wir uns also einen Überblick verschaffen, wo wir stehen. Anhand dieser Informationen können wir dann eine Entscheidung über die Versorgung und den Abtransport des/der Patient:in treffen und einen Ausgangspunkt für die Verfolgung von Trends schaffen. Wenn ich von „Basisdaten“ spreche, meine ich damit eine einfache Reihe von Vitaldaten, die wir schnell und ohne viel Ausrüstung erfassen können. Die Atemfrequenz wird durch Beobachten und Abhören ermittelt. Der Puls wird manuell am Handgelenk gefühlt; wenn Sie einen Radialpuls feststellen können, bedeutet dies, dass der systolische Blutdruck mindestens 80 mmHg beträgt. Dies ist ein wichtiger Schwellenwert in unseren Medikamentenprotokollen – wenn ein Radialpuls vorhanden ist, können wir mit der Behandlung fortfahren, wenn nicht, warten wir ab. Die Temperatur wird in der Regel mit einem kleinen Paukenhöhlen- oder Stirnthermometer gemessen, aber diese Geräte sind in der Regel sperrig, unzuverlässig und zeigen nicht unter 30 °C an, was für die Entscheidungsfindung der Bergrettung entscheidend ist. Blutdruck und Auskultation mit Handmanschette und Stethoskop sind in der Theorie schön, aber in der Praxis lassen wir sie oft weg und verlassen uns stattdessen auf die Pulskontrolle. Die Sauerstoffsättigung wird mit einem leichten Fingerclip gemessen, und heutzutage behandeln wir Sauerstoff wie ein Medikament, indem wir ihn entsprechend den SpO2-Werten des/der Patient:in dosieren. Da jedes zusätzliche Gerät unsere Arbeit verlangsamt, führen die meisten Teams nur zwei echte Monitore mit sich: Temperatur und SpO2 sowie vielleicht ein Stethoskop und eine Blutdruckmanschette, wenn Platz vorhanden ist. Der Rest sind „gut gemachte Grundlagen“. Sobald Sie Ihre Basiswerte festgelegt haben, müssen Sie in regelmäßigen Abständen anhalten, um sie neu zu bewerten. Bei einem langen Transport kann es vorkommen, dass Sie die Trage absetzen, den/die Patient:in auspacken und ihn den Elementen aussetzen, um eine Reihe von Beobachtungen zu machen. Das ist behelfsmäßig und alles andere als ideal, aber das Schlimmste ist, tonnenweise Ausrüstung zu schleppen und dann zu spät zu kommen. Also gehen wir einen Kompromiss ein: Wir bleiben leicht, bewegen uns schnell und führen immer wieder manuelle Nachuntersuchungen durch.

Fotonachweis: Tayside MRT
Sehen Sie einen Vorteil darin, die Körpertemperatur kontinuierlich im Gehörgang mit dem cosinuss° Im-Ohr Sensor zu überwachen?
Ja, definitiv. Anfangs erschien der Austausch von Fingeroximeter und Paukenhöhlen-Thermometer teuer. Aber sobald man den Im-Ohr Sensor einsetzt, merkt man schnell, dass man nicht nur zwei Geräte gegen ein anderes tauscht, sondern etwas völlig Neues erhält. Erstens misst der Infrarotsensor deutlich niedrigere Temperaturen als jedes andere in UK verfügbare Gerät. Wenn wir vor Ort sagen können: „Die Temperatur des Patienten beträgt 27,3 °C“, verleiht uns das sofortige Glaubwürdigkeit. Es ist ein weiterer klinischer Datenpunkt, den wir mit Rettungsdienst, Helikopterbesatzung, SAR und Co. teilen können.
Und dann ist da noch der operative Ablauf. Bei einer langen Trage müssen Sie nicht mehr anhalten, den/die Patient:in auspacken, Temperatur, Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung messen, bevor Sie ihn wieder einpacken – und dabei einen Wärmeverlust riskieren. Stattdessen wird der Ohrsensor angebracht und läuft ununterbrochen, so dass die Trage direkt von einem Team an ein anderes oder sogar an die Hubschrauberbesatzung weitergegeben werden kann, ohne dass eine Pause für eine formale Neubewertung eingelegt werden muss. Bei technisch anspruchsvolleren Rettungseinsätzen, z. B. bei einer vertikalen Bergung oder einem Canyonlift, ist es nicht immer möglich, den/die Sanitäter:in direkt neben dem/der Patient:in zu halten. Wir tragen Brustgeschirre für Funkgeräte; ich bringe dort einfach eine kleine Handyhalterung an, klappe sie aus, und der Bildschirm sitzt direkt vor mir. Mit der °Health App kann ich SpO2, Pulsfrequenz und Temperatur in Echtzeit überwachen – sogar aus zehn Metern Entfernung. Der Arzt oder ein anderes Teammitglied kann diese Daten auch auf seinem eigenen Gerät spiegeln. Die kontinuierlichen Trends sind also eine echte Neuerung. Die Benachrichtigungen zeigen an, wenn die Pulsfrequenz plötzlich in die Höhe schnellt oder die Temperatur zu sinken beginnt, so dass man sofort weiß, ob man eine Pause einlegen und die Lage neu bewerten oder weitermachen sollte, weil alles stabil ist. In der Wildnismedizin ist die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur von entscheidender Bedeutung. Wenn ich sehe, dass die Temperatur des Patienten sinkt, während wir ihn tragen, kann ich die Isolierung oder die Wärmepackungen in Windeseile anpassen.
Kurz gesagt, der Vergleich eines kontinuierlichen Im-Ohr Sensors mit einem Fingerclip und einer Paukenröhre ist wie der Vergleich von Äpfeln und Birnen. Diese Technologie schließt somit die Lücke zwischen unseren Defibrillatoren und Monitoren am Straßenrand und dem minimalistischen Ethos der Wildnismedizin.
In welchen Phasen einer Rettungsmission sehen Sie den größten Nutzen der mobilen Patientenüberwachung von cosinuss°?
Ich denke, die größten Vorteile ergeben sich in zwei Schlüsselmomenten: beim Tragen über weite Strecken und in den technischen Phasen einer Rettung, z. B. bei einem vertikalen Aufstieg aus einer Schlucht. In beiden Fällen ist die Möglichkeit, dem/der Patient:in einen kleinen Sensor in die Ohren zu stecken und kontinuierliche Vitaldaten an einen am Brustkorb montierten Monitor zu übertragen, ein entscheidender Fortschritt. Der/die Sanitäter:in erhält nicht nur Informationen in Echtzeit, ohne sperrige Geräte auspacken zu müssen, sondern es verbessert auch die Bandbreite und Effizienz des Teams: Alle sehen dieselben Daten, die Übergänge zwischen den Teams sind nahtlos, und es sieht genauso professionell aus wie die Überwachung in einem Krankenwagen. Es schließt die Lücke zwischen dem, was wir in der freien Natur tun, und dem, was wir von einem Sanitäter in einem Fahrzeug erwarten würden.
Wir haben das System auch bei sedierenden Maßnahmen eingesetzt, zum Beispiel bei schmerzhafter Reposition von Extremitäten, wenn Patient:innen in Dämmerzustände sinken können. Statt ständiger manueller Kontrollen kann man einfach die Kurven am Bildschirm beobachten und sieht sofort, wenn Werte aus dem Normbereich fallen.
Kurz gesagt: Bei langen Tragen, komplexen technischen Einsätzen und immer dann, wenn Sedierung im Spiel ist, liefert kontinuierliches mobiles Monitoring echte Mehrwerte.

Fotonachweis: Tayside MRT
Welche Aspekte der Technologie haben Sie bisher am meisten überzeugt, und wo sehen Sie noch Verbesserungspotenzial?
Eine der größten Stärken des cosinuss°-Sensors ist seine Einfachheit: Kennt man erst den korrekten Winkel des Infrarotsensors im Ohr, muss man die Messungen kaum hinterfragen. In Schulungen reicht eine kurze Erinnerung an die Positionierung, und danach liefert der Monitor zuverlässig und ununterbrochen Daten. Wer versteht, was das Gerät leisten soll, statt es bloß „reinzustecken und zu hoffen“, kann ihm im Feld blind vertrauen.
In vielerlei Hinsicht erinnert mich cosinuss° an die Revolution durch mechanische Reanimationsgeräte. Obwohl sie in frühen Studien unter idealen Bedingungen keinen klaren Vorteil gegenüber geübten manuellen Thoraxkompressionen zeigten, bewährten sie sich in der Praxis bei Trageeinsätzen und technischen Bergungen, bei denen man keine qualitativ hochwertige manuelle Reanimation durchführen kann. Der Im-Ohr Sensor folgt derselben Logik: Im Labor mag er Finger- und Paukenhöhlen-Thermometer nicht übertreffen, aber in Wind, Kälte, Höhe und permanenten Bewegungen ermöglicht er kontinuierliches Monitoring in Situationen, in denen man für manuelle Kontrollen gar keine Zeit hat.
Was die Verbesserungen betrifft, so haben wir bereits beeindruckende Hardware-Iterationen gesehen, so dass uns nur einige wenige Verfeinerungen einfallen: Ein integriertes GPS-Tracking, damit Sensoren nicht verloren gehen (also mit dem Patienten mittransportiert werden); Blutdruckmessung und zuverlässige Atemfrequenzerfassung, um alle fünf primären Vitalzeichen in einem Gerät zu haben; Automatisierte Dokumentation in der App: Einmal auf ein Arzneimittel tippen, und Zeitpunkt und Dosierung werden protokolliert – das erspart handschriftliche Notizen und schafft Kapazität fürs Patient Care; und zu guter letzt: Kombination des Sensors mit EKG-Patches, sodass er fast einen großen Monitor im Rettungswagen ersetzen könnte.

Fotonachweis: Tayside MRT
Wie kann cosinuss° dazu beitragen, die Arbeit von Rettungsteams in Wildniseinsätzen sicherer und effektiver zu machen?
Wir operieren oft jenseits der Reichweite konventioneller Rettungsdienste: In rauen, entlegenen Umgebungen, in denen Gefahren allgegenwärtig sind. Es ist immer ein kalkuliertes Risiko; wir bringen unsere Teams niemals absichtlich in gefährliche Situationen. Aber wenn man bei Unwetter oder starkem Wind arbeitet, leidet die Aufmerksamkeit. Ich weiß nicht genau, wie es passiert, aber es passiert: Die Situationswahrnehmung schwindet genau dann, wenn man sie am dringendsten braucht, und mit Adrenalin im Blut kann schon ein kleiner Aufmerksamkeitsverlust schaden. Alles, was uns diese Kapazität zurückgibt – indem wir nicht ständig für Vitalzeichen anhalten müssen – ist enorm hilfreich. Für mich ist der größte Gewinn der ungestörte Arbeitsfluss: Man setzt den Im-Ohr Sensor ein, und das Monitoring läuft im Hintergrund. Dadurch sind wir schneller, weil keine Stopps zum Auswickeln nötig sind. Wir sind weniger Zeit Wind, Kälte oder großer Höhe ausgesetzt, und die Effizienz des Teams bleibt hoch: Jeder kann sich auf seine Aufgabe konzentrieren statt auf manuelle Messungen.
Meiner Ansicht nach ist das Gerät zwar nicht explizit für Sicherheit entwickelt, aber durch die Effizienzsteigerung baut sich ein Sicherheitsfaktor ganz von selbst auf.