Am Vormittag bekam ich einen Anruf vom Kindergarten. Meine Tochter schien krank zu sein, ich solle kommen und sie abholen. So schnell ich konnte, begab ich mich zu ihrem Kindergarten und ein Häufchen Elend in Person meiner Tochter erwartete mich. Sie war blass, ihre Augen wirkten müde und als ich sie in den Arm nahm, begann sie zu weinen. Sie hatte eine heftige Erkältung mit Fieber und das hieß für uns:

Die nächsten Tage würden wir in Quarantäne verbringen müssen

Ein krankes Kind betreuen zu müssen ist eine anstrengende Aufgabe. Es beginnt mit den ersten schwierigen Tagen, wenn die Krankheit ihren Höhepunkt erklimmt. Und wenn das Schlimmste endlich überstanden ist, muss man trotzdem noch zuhause bleiben. Mein Kind langweilt sich nach nicht allzu langer Zeit, die es zuhause verbringen muss. Dann bin ich gefragt, mir Spielmöglichkeiten für sie auszudenken, die mit möglichst wenig körperlicher Anstrengung die Zeit überbrücken, kaum Vorbereitung benötigen und wofür Dinge verwendet werden können, die wir bereits zuhause haben und nicht erst besorgen müssen.

Am besten, sollte man nicht mit neuen oder sehr herausfordernden Aktivitäten anfangen

Sondern lieber auf etwas zurückgreifen, das das Kind bereits kennt und gerne spielt. Und natürlich sollten die Beschäftigungen nicht anstrengend sein. Ich habe dabei immer den Zustand und die Temperatur meiner Tochter im Blick. Dabei hilft mir Degree: mit dem kleinen Thermometer, das in ihrem Ohr bleibt, kann ich ihre Temperatur kontinuierlich überwachen und sofort erkennen, wenn das Fieber wieder zu steigen beginnt. So gehen wir kein Risiko ein, dass es ihr zu viel wird.

Hier ist also meine Liste an Beschäftigungsmöglichkeiten für nicht mehr ganz so kranke Kinder:

  • Bücher ansehen. Ich muss ja zugeben, dass das meine erste Wahl ist, denn gemeinsam Bücher angucken ist kuschelgeeignet und einfach. Wenn wir ein Buch bereits in- und auswendig kennen, denke ich mir auch selbst gerne Geschichten aus: an irgendeinem Punkt beim Buchansehen, spreche ich die Assoziationen, die ich habe, laut aus und spinne einen Gedanken einfach weiter, so wird quasi von selbst eine Erzählung daraus. Meine Tochter liebt das, unsere besten Unterhaltungen beginnen oft auf diese Weise.
  • Eine ähnliche Idee ist es, das Familienfotoalbum oder das Babybuch des Kindes zusammen anzugucken. Oder gemeinsam die Handybilder durchzugehen. Eine tolle Gelegenheit, über vergangene Urlaube und schöne Erlebnisse zu sprechen. Ihr könnt eure Lieblingsbilder zusammenstellen um sie ausgedruckt an den Kühlschrank zu hängen oder gerahmt dem Opa zu schenken.
  • Ein Geheimversteck bauen. Benutzt sämtliche Kissen und Decken, die ihr habt und baut damit eine tolle, gemütliche Höhle. Das ist deswegen ein idealer Zeitvertreib für ein krankes Kind, weil ihr dafür im Bett bleiben und gleichzeitig in einem spannenden neuen Schlaflager relaxen könnt. Kuscheltiere sind auch willkommen und eine kindersichere Taschenlampe verlängert den Spaß. Außerdem ist so eine Höhle perfekt für ein Indoor-Picknick geeignet.
  • Das funktioniert immer gut: Geschenke hervorzaubern. Wie wohl die meisten Kinder heutzutage, haben auch meine viel zu viele Spielsachen. Sie bemerken es gar nicht, wenn ich ein paar Dinge wegpacke, deshalb mache ich das regelmäßig. Eine perfekte Gelegenheit, um davon wieder etwas hervorzuholen, ist an zähen, langen Krankheitstagen. Das ist eigentlich eine win-win-Strategie: im Alltag liegen so weniger Spielsachen herum und die Dinge bleiben interessant. Meine Kinder sind jedenfalls begeistert, wenn sie neue alte Geschenke bekommen.
  • Ein Klassiker, kranke Kinder zu beschäftigen: ruhige Aktivitäten, wie malen, puzzeln, kneten, basteln oder Sticker aufkleben. Auf Pinterest findet ihr viele Ideen, falls ihr ein bisschen Inspiration braucht. Außerdem kann man bekannte Spiele auch sehr gut aufpeppen: Eine Lieblingsbeschäftigung meiner Tochter ist „Puzzle sortieren“. Dazu nehme ich ein paar ihrer Puzzles und kippe die Teile alle auf einen Haufen. Sie nimmt die Herausforderung jedes Mal an und das Sortieren und Puzzeln beschäftigt sie für eine ganz schön lange Zeit.
  • Brettspiele sind perfekt für Krankheitstage. Aber wählt lieber kooperative Spiele, anstatt welchen, bei denen die Spieler gegeneinander antreten, denn kranke Kinder reagieren empfindlicher. Außerdem sollte das Spiel nicht zu komplex sein.
  • Das ist geeignet für einigermaßen fitte Kinder: eine Schnitzeljagd. Ich verstecke ein paar Spielsachen (rote Duplosteine zum Beispiel – für mein vierjähriges Kind eignen sich einfache und identische Objekte am besten) an leicht auffindbaren Stellen in der Wohnung, meine Tochter bekommt einen Korb und los geht die Suche! Mit diesem Spiel kann man sehr viel Zeit vertreiben, denn man kann es oft hintereinander spielen.
  • Rausgehen ist keine Option, wenn das Kind ansteckend ist, ansonsten aber absolut in Ordnung. Frische Luft ist gesund und ein kurzer Aufenthalt draußen kann den Kreislauf wunderbar in Schwung bringen. Jüngere Kinder können für eine Fahrt im Buggy geschoben werden, kuschelig eingepackt natürlich.
  • Arzt spielen. Das ist auch eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, denn ich muss dabei so außerordentliches Engagement bringen, wie: auf dem Boden liegen und Dinge wie „aaaah!“ und „aua“ rufen. Gleichermaßen ist es auch eine Lieblingsbeschäftigung meiner Tochter, denn Arzt zu spielen gibt ihr im Spiel ein wenig von der Kraft zurück, die sie krank nicht hat. In der Lage zu sein, imaginäre Krankheiten zu heilen, fühlt sich absolut ermächtigend an. Deshalb baut ein Krankenhaus auf und lasst eure kranken Kinder ihre Puppen, Kuscheltiere und euch verarzten.
  • Hörspiele sind auch eine tolle Idee, weil der kranke Nachwuchs so auf dem Sofa oder Bett sitzen und zuhören kann, ohne irgendeinen physischen Einsatz erbringen zu müssen. Falls eure Kinder (wie meine) Hörspielen so gar nichts abgewinnen können, versucht es mit Kinderliedern oder macht selbst Musik. Ein Objekt, mit dem man rasseln kann, etwas zum Trommeln und eure Stimmen reichen dafür völlig.
  • Das ist DIE Beschäftigung für kranke Kleinkinder: Füllt eine Packung Reis in eine Wanne. Legt Löffel, Becher und Trichter dazu und euer Kind wird eine ganze Weile beschäftigt sein. Reisbehälter haben irgendwie eine Magie auf Kleinkinder aus, sie sind einfach fasziniert davon. Den Reis könnt ihr für einen späteren Spielgebrauch in einer Dose aufbewahren.
  • Auch ein Kleinkindspiel: Versteckt verschiedene Objekte unter einem Tuch (oder in der Reiswanne), lasst euer Kind fühlen und raten, was es ist.
  • Und wenn gar nichts mehr geht, dann kann Fernsehen eure letzte Rettung sein. Manchmal ist seichte Berieselung die beste Medizin.

Author

  • Greta Kreuzer

    Greta is Co-Founder and CEO of cosinuss°. She has an economics background and entrepreneurship in her blood. Greta loves sports and and is a promoter of healthy life. She is also a mother of three.

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